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Vom Kopf zum Fuss!

Der technologische Fortschritt im Bereich der KI hat in den letzten Jahren rasant an Fahrt aufgenommen. Ich selbst merke das in meiner Arbeit als Berater und Trainer, wie sehr diese Kompetenz auch gefordert wird. Was noch vor einem Jahrzehnt als Science-Fiction galt, ist heute bereits Realität geworden. Heute mal ein Blick auf den aktuellen Stand und was mir auffällt.


Der "Kopf" ist schon da

Wenn wir die Entwicklung der KI mit dem menschlichen Körper vergleichen, können wir festhalten: Der "Kopf" ist bereits weitgehend konstruiert. Was bedeutet das genau?

Die großen Sprachmodelle wie ChatGPT, Deepseek und Claude haben ein funktionierendes "Sprachzentrum" entwickelt. Sie können Texte verstehen, analysieren und selbst generieren - oft in einer Qualität, die von menschlich geschriebenen Inhalten kaum noch zu unterscheiden ist.


Die "Augen" der KI sind ebenfalls hochentwickelt. Moderne Systeme können Bilder und Videos analysieren, Objekte erkennen und sogar Emotionen in Gesichtern identifizieren. Sie "sehen" in gewisser Weise besser als wir Menschen, da sie gleichzeitig unzählige visuelle Informationen verarbeiten können. Und natürlich können sie die (bewegten) Bilder auch erschaffen - wobei hier die Qualität noch (!!) auf einem niedrigeren Level ist - zumindest bei jenen Systemen, mit denen wir es im allgemeinen zu tun haben.


Das "Gehör" und die "Stimme" sind durch Spracherkennungs- und Sprachsynthesesysteme realisiert. Die KI kann uns zuhören, unsere Worte transkribieren und mit einer immer natürlicher klingenden Stimme antworten.


Dieser "Kopf" der künstlichen Intelligenz ist bereits so leistungsfähig, dass er in vielen Bereichen mit menschlichen Fähigkeiten mithalten oder diese sogar übertreffen kann.


So erreichten in einer aktuellen US-amerikanischen Vergleichsstudie Ärzte eine Diagnosegenauigkeit von etwa 75%. Wenn die Ärzte sich von der KI unterstützen liesen, dann erreichten sie eine marginale Verbesserung von 76%; jedoch wenn die KI ohne ärztlichen Einfluss arbeiten konnte, so kam sie auf beeindruckende 95%!

Diese Zahlen verdeutlichen, dass KI nicht nur als Unterstützungswerkzeug dient, sondern in manchen Bereichen dem Menschen bereits überlegen ist. Ihre Fähigkeit, in Sekundenschnelle riesige Datenmengen aus medizinischer Fachliteratur, Studien und Patientendaten zu analysieren, gibt ihr einen entscheidenden Vorteil. Wie soll ein Mensch das schaffen?


Experten erwarten, dass bis Ende 2026 oder Anfang 2027 KI-Systeme existieren könnten, die in vielen Bereichen die Fähigkeiten von Nobelpreisträgern erreichen! 


Auch Programmieren wird durch KI grundlegend verändert. Man geht davon aus, dass bereits nächstes (!!) Jahr ein Großteil der Coding-Aufgaben automatisiert sein wird. Diese Entwicklung zwingt Programmierer, ihre Rolle neu zu definieren – von reinen Code-Schreibern zu Problemlösern und KI-Dirigenten. Wettbewerbsvorteile entstehen künftig durch cleveres Prompt-Engineering und kreative Lösungsansätze statt durch reine Coding-Skills.


Der "Körper" hinkt noch hinterher

Im Gegensatz zum "Kopf" ist der "Körper" der KI noch vergleichsweise unterentwickelt. Die physische Präsenz und Interaktion mit der realen Welt stellt die Forschung vor deutlich größere Herausforderungen.


Zwar gibt es bereits beeindruckende Roboter wie Boston Dynamics' "Atlas" oder selbstfahrende Autos in San Francisco, doch die Kluft zwischen diesen spezialisierten Systemen und einem universell einsetzbaren "Körper" ist noch groß.


Die feinmotorischen Fähigkeiten eines Menschen - sei es das Greifen eines zerbrechlichen Gegenstands oder das intuitive Navigieren durch eine unbekannte Umgebung - sind für Roboter noch immer schwer zu meistern. Die komplexe Interaktion mit der physischen Welt erfordert ein tiefes Verständnis von Physik, Materialien und kontextabhängigem Handeln.



Warum uns diese Entwicklung betrifft

Diese Diskrepanz zwischen "Kopf" und "Körper" hat direkte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt:

  1. Jobs, die primär am Computer ausgeführt werden (Programmierung, Textarbeit, Analyse, Design), sind bereits jetzt oder in naher Zukunft automatisierbar.

  2. Berufe mit starker physischer Komponente (Handwerk, Pflege, bestimmte Dienstleistungen) bleiben vorerst sicherer vor vollständiger Automatisierung.


Jeder sollte sich selbst hinterfragen, wie KI seinen eigenen Arbeitsplatz beeinflussen kann und in Zukunft vermutlich wird. Ob Kopf oder Körper, ob Stadt oder Land, unabhängig der Branche und des Alters - irgendwie sind wir alle betroffen!

 
 
 

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