Google Ads hat sich als ein mächtiges Werkzeug im digitalen Marketing etabliert, aber es birgt auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf das Management von Suchbegriffen. Bereits seit einiger Zeit beobachte ich in den klassischen Suchanzeigen in der Ansicht "Suchbegriffe" - also jene Liste an der man einsehen kann, wonach User tatsächlich gesucht haben, bevor sie auf eine Anzeige geklickt haben, dass hier eine kleine unscheinbare Rubrik mit Namen "Sonstige Suchbegriffe" auftaucht. In der dazugehörigen Infobox steht in englischer Sprache dieser Text:
Total of search terms not shown in this report that resulted in click but were not searched on by a significant number of people.
Auf deutsch: Summe der in diesem Bericht nicht aufgeführten Suchbegriffe, die zwar zu einem Klick führten, aber nicht von einer signifikanten Anzahl von Personen gesucht wurden.
Jetzt ahnt man im ersten Moment nichts schlechtes, denn das kann ja wirklich sein, dass hier ein paar wenige Suchbegriffe nicht zugeordnet werden können. Jedoch fällt auf, dass in der darüberstehenden Liste dennoch genügend Keywords stehen, die nur eine Impression und einen Klick benötigen um in die Liste zu kommen. Aber ok - ich kann das akzeptieren.
Wenn jedoch diese Keywords ein Drittel alle Keywords und vor allem bis zu einem Drittel der Gesamtkosten einer Kampagne ausmachen, ohne dass Werbetreibende die Möglichkeit haben, sie effektiv zu steuern oder auszuschließen, dann wird das ganze zum Problem:
Mangelnde Transparenz: Da diese Begriffe nicht in den Berichten angezeigt werden, haben Werbetreibende keine Einsicht darüber, welche Suchanfragen tatsächlich zu Klicks und somit zu Kosten führen und
Eingeschränkte Kontrolle: Ohne die Möglichkeit, diese Begriffe zu sehen, können Werbetreibende sie auch nicht gezielt ausschließen. Dies führt zu einer Situation, in der ein beträchtlicher Teil des Budgets für potenziell irrelevante Suchanfragen aufgewendet wird.
Mögliche Lösungsansätze
Trotz dieser Herausforderungen gibt es einige Strategien, die Werbetreibende anwenden können:
Intensivere Keyword-Recherche: Eine gründlichere Vorbereitung und Forschung zu Beginn einer Kampagne kann dazu beitragen, relevantere Keywords zu identifizieren und das Risiko von irrelevanten Suchanfragen zu minimieren.
Optimierung der Anzeigentexte und Zielseiten: Durch präzisere und spezifischere Anzeigentexte und Zielseiten kann die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass die Anzeigen nur von der gewünschten Zielgruppe angeklickt werden.
Einsatz von Negativ-Keywords: Obwohl dies nicht direkt die "Sonstigen Suchbegriffe" betrifft, kann das aktive Hinzufügen von Negativ-Keywords helfen, unerwünschte Klicks zu reduzieren.
Fazit
Warum Google das macht ist schwer zu erklären. Oft wird Datenschutz als Grund für bestimmte Einschränkungen genannt. Aber die meisten Suchanfragen enthalten keine persönlichen Daten. Wenn sie es doch tun, könnte man diese Daten einfach unkenntlich machen, da sie sowieso nur selten vorkommen.
Ich denke, dass Google vielleicht nicht will, dass Fachleute die Daten zu genau analysieren könnten. Google möchte mehr und mehr deren automatisierte Kampagnen ("PerfMAX") pushen, bei denen man dann überhaupt keine Suchbegriffe mehr sieht. Das bedeutet, man weiß nicht genau, wofür man sein Geld ausgibt. Diese Art von Kampagnen ist sehr vorteilhaft für Google - nachteilig für einen Werbetreibenden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Google diese Problematik in Zukunft adressiert. Scheinbar arbeitet Google mit den neuen "Statistiken" hier an einer alternativen Möglichkeit diese "versteckten" Keywords anzuzeigen. Aktuell ist dies jedoch noch nicht erkennbar und so muss man es einfach akzeptieren. Auch habe ich noch keine Möglichkeit via Google Analytics 4 oder das Lookerstudio gefunden. Für Google Analytics 3 hat jemand eine Lösung gefunden, aber was bringt mir heute GA3? Ich werde hier aber dranbleiben - denn ich akzeptiere sowas nicht!
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